Tag der offenen Tür im September 2013

175 Jahre Eisenbahn in Preußen

Um die Erinnerung an die Berlin-Pots­damer Eisen­bahn aufrecht zu erhalten, haben wir uns ent­schlossen, den Besuchern unseres Tages der offenen Tür ein "Extra" anzu­bieten, näm­lich Son­der­fahrten mit unserem "offenen Sommer­wagen", dem SKl MKB 51 (Sieg­fried) auf dem Rest­stück der Stamm­bahn zwischen Lichter­felde West und Steglitz. Dieses Gleis war ur­sprüng­lich Be­standteil der ersten preu­ßischen Eisen­bahn von Berlin nach Potsdam und diente später auch für die "Bankier­züge" der Berliner S-Bahn. Seit 1945 ist dort kein Per­sonen­verkehr mehr ... Ob diese Strecke jemals wieder wird reaktiviert werden können, stand zur Zeit der Abfassung dieses Berichts noch in den Sternen des Eisenbahnhimmels. (Mehr zum Thema dort.)
Zum Glück fanden wir für dieses Anliegen ein offenes Ohr bei der DB, wofür wir auch an dieser Stelle ein "Danke­schön" aussprechen möchten.

So konnte "Siegfried" erstmalig im Pu­blikums­verkehr vom MKB-Heimat­bahn­hof Schönow aus durch­gehend bis zur Höhe des S-Bahn­hofs Rathaus Steglitz verkehren.

Eine zünftige "historisierende" Fahrkarte haben wir für diese Ju­bi­läums­fahrten hergestellt und an die Mitreisenden ausgegeben.

Auch einen "Fahrtbegleiter" mit Informationen über die Berlin-Pots­damer Eisen­bahn und wesentliche Daten ihrer Geschichte konnten die Teilnehmer der Sonderfahrten mitnehmen.

So haben wir uns bemüht, unseren Teil zur Pflege der Erinnerung an einen wesent­lichen Abschnitt deutscher Eisenbahn­geschichte beizu­tragen. Schade, dass man von offi­ziel­ler Seite in diesem Zusam­menhang nicht wirklich etwas Wesent­liches zu hören oder zu sehen bekam. An den "großen Bahnhof", den der 150. Ge­burtstag der Strecke im Jahr 1988 bekam, erinnern wir auf einer anderen Seite.

Auf geht's ...

... in Richtung Norden.

Lichterfelde West ist erreicht. Rechts im Bild das alte Stellwerk Lwt, in dem der Fahrdienstleiter viele Jahre hindurch den Betrieb auf der Goerzbahn überwacht hat. Heute geschieht das ferngesteuert von Berlin-Pankow aus.

Der SKl hat Lichterfelde West passiert und fährt Richtung Botanischer Garten.

Gleich ist Botanischer Garten erreicht.

Einige verwunderte Gesichter gab es auf dem S-Bahnsteig, obwohl sie hier nicht dokumentiert sind.

Am Streckenende angekommen. Solche Fotos konnte leider nur das Personal machen, denn aus Sicherheits­gründen durften die Fahrgäste auf der Strecke nicht aussteigen.

Wenn der SKl von der Strecken­fahrt zurück­kehrt, muss er vor der Ein­fahrt in den Bahnhof Schönow am Warte­zeichen anhalten und fern­münd­lich um die Er­laub­nis zur Wei­ter­fahrt bitten. Der Trieb­fahrzeug­führer kann ja von hier aus nicht erken­nen, ob sich im Bahn­hof an­dere Fahr­zeuge bewegen. Dort sind näm­lich die Motor­draisinen und die Lok MKB 03 im Einsatz, um die Besucher durch den Bahnhof zu kutschieren.

Solange diese Fahrzeuge nicht die vor­ge­sehenen "Park­posi­tionen" ein­genom­men haben, ist erstmal Pause für das von der Strecke zurück­keh­ren­de Fahr­zeug.
Dieser Umstand ist natürlich bei der Planung der Son­der­fahr­ten berück­sich­tigt worden, so dass es stets mög­lich war, den für die beiden Ver­anstaltungs­tage ausge­arbeiteten Fahr­plan einzu­halten.

Nachdem die Fahrerlaubnis erteilt wurde, geht es "Richtung Heimat". Übrigens ist die Ge­schwin­digkeit auf der Goerzbahn auf 10 km/h festgelegt, und auf der Stamm­bahn­strecke konnte auch nicht schneller als 25 km/h gefahren werden (der SKl ist für 50 km/h zugelassen), um den Fahr­gästen nicht zuviel frischen Wind zu­zumuten ... so dauerte die Fahrt von Schönow nach Steglitz und zurück insgesamt jeweils 68 Minuten und ver­langte so dem Sitz­fleisch der Reisenden einiges ab ...

... gleichwohl gab es bei der Rück­kehr nur zufriedene Gesichter.

  Zum 1. Teil: "Tag der offenen Tür"